Der FC St. Pauli schiebt Spielerberatern an seinem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) einen Riegel vor. Der Fußball-Zweitligist will Vertragsgespräche künftig nur noch mit dem Spieler oder dessen engstem Umfeld führen und damit ein Zeichen gegen die Kapitalisierung des Jugendfußballs setzen. Einen Bericht der Süddeutschen Zeitung bestätigte der Klub am Dienstag.
„Das Thema wird in sämtlichen Fußballgremien kritisch diskutiert, und auch die meisten Vereine haben das Problem erkannt“, sagte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann der SZ: „Wir wollen jetzt den ersten Schritt machen und hoffen, dass andere unserem Beispiel folgen werden.“ Laut NLZ-Leiter Benjamin Liedtke ist sich der Klub bewusst, dass dies möglicherweise zu Unmut bei Spielerberatungs-Agenturen führen könne.
Liedtke betonte, dass die Entscheidung nicht gegen den Berufsstand der Berater generell gerichtet sei: „Sondern es geht vielmehr darum, im Jugendfußball den Fokus auf das persönliche Umfeld der Spieler zu legen, nicht auf Agenturen und den Markt.“
St. Pauli verfolgt im Nachwuchsbereich ein Konzept mit dem Titel „Rebellution – ein anderer Jugendfußball ist möglich“. Dazu gehört auch ein laut Klubangaben „umfassendes pädagogisches Konzept“.